Besondere Familienhunde: Diese Hunderassen freuen sich auf ebenfalls auf Familien

Von Rene Reinisch

Einige Hunderassen kommen in unzähligen Familien vor. Der Golden Retriever ist so eine Rasse, die sowohl in der Stadt als auch auf dem Land als Familienhund gehalten wird. Aber wie sieht es mit anderen, eher außergewöhnlichen Rassen aus? Eignen auch sie sich als Familienhund oder stellen sie doch mehr besondere Ansprüche? Dieser Artikel stellt einige der eher ungewöhnlichen Hunderassen vor, die sich Haus, Hof und Bett mit der Familie teilen.

 

Affenpinscher

Er gehört zu den kleinen Hunderassen, aber auch zu den ältesten Rassen, die heute noch unverändert vorkommen. Einst galt der Affenpinscher als Nagetierjäger, heute ist er ein idealer Begleithund. Seine Eigenschaften:

 

  • Familienhund – er bietet sich ideal für eine Familie an. Durch seine Größe kann er auch in der Wohnung gehalten werden. Affenpinscher sind anschmiegsam, munter, unterhaltsam, aber sie können das Revier auch verteidigen.
  • Auslauf – der allgemeine Auslaufdrang ist niedrig, was natürlich nicht bedeutet, dass auch ein Affenpinscher nicht mal toben und rennen muss.
  • Pflege – der Aufwand für die Fellpflege liegt eher im mittleren Bereich.

 

Da es sich beim Affenpinscher um einen Jagdhund mit Trieb auf Ratten und Mäuse handelt, sollte genau überlegt werden, ob er in ein Haus mit Kleintieren leben sollte.

 

Amerikanischer Cockerspaniel

Der Hund gehört zu den mittelgroßen Rassen und hat eine Widerristhöhe von knapp 38 Zentimetern. Das Gewicht beschränkt sich auf höchstens 13 Kilogramm, was bedeutet, dass auch Kinder mit dem Hund Gassi gehen können. Einige Informationen:

 

  • Wesen – er ist sanft, aber durchaus lebhaft. Die Spaniel verstehen sich gut mit Kindern und anderen Hunden. Allerdings ist sein Jagdtrieb bis heute ungebrochen, es kann also sein, dass der Hund Kind und Hof stehen lässt, um einem Kaninchen hinterherzujagen. Amerikanische Cockerspaniel werden gerne von Jagd- und Fischereiliebhabern genutzt.
  • Aussehen – das Fell kann mehrfarbig oder einfarbig sein. Dabei ist die Fellfarbe recht breit gefächert, von Schwarz über Braun bis hin zum Rot ist alles möglich.
  • Haltung – als Familienhund kann der Spaniel auch in der Wohnung gehalten werden. Leichtführig ist er, erwartet aber auch eine ausreichende Bewegung. Das Fell ist recht pflegeintensiv.

 

Kyi Leo

Der aus den USA stammende kleine Hund wird gerade mal dreißig Zentimeter hoch. Mit nur bis zu sechs Kilogramm ist er leicht und somit gut von Kindern zu händeln. Meist ist der Hund Schwarz-Weiß, teils auch silbergräulich.

 

  • Wesen – der Hund ist verspielt, lebhaft und sehr wachsam. Gleichzeitig ist er sehr anhänglich und verschmust. Die Rasse gilt als sensibel, aber auch selbstbewusst.
  • Haltung – der Hund kann in der Wohnung und im Haus gehalten werden. Ausreichend Bewegung ist dennoch notwendig. Grundsätzlich benötigt der Hund eine konsequente Erziehung, damit er nicht das Szepter in die Hand nimmt.
  • Aufwand – das Fell ist relativ pflegeaufwendig.

 

Magyar Vizsla

Der ungarische Jagdhund wird in zwei Varianten gezüchtet: Kurzhaarig und drahthaarig. Die Rasse stammt aus den Hunden der Magyaren, einem Reitervolk, bei denen das Tier zum Jagen und Vorstehen genutzt wurde. Einige Informationen zu dieser Hunderasse auf einen Blick:

 

  • Wesen – der Hund ist intelligent und sensibel. Er braucht die Nähe zum Halter und lässt sich gut sozialisieren. Er kann gut mit Kindern auskommen, doch ist er nicht gerne alleine.
  • Aufwand – der Hund benötigt als Jagdhund sinnvollen Auslauf und Beschäftigung. Da der Jagdtrieb sehr gut ausgeprägt ist, muss er konsequent erzogen werden – anderenfalls geht er seinen eigenen Weg. Es wird geraten, den Hund mit sinnvollen Aktivitäten zu beschäftigen, damit der Jagdtrieb nicht zu stark wird. Für begeisterte Sportler oder diejenigen, die gerne Agility machen, ist die Rasse ideal.

 

Der Magyar Vizsla ist ein recht unkomplizierter Hund, was die Pflege anbelangt. Allerdings ist er vernarrt in Wasser, daher sollte das Schwimmen im Sommer mit auf dem Plan stehen. Für Wohnungen eignet sich der Hund aufgrund seines Bewegungsdrangs nur dann, wenn er höchstens nachts in den vier Wänden gehalten ist. Wer also selbst sehr sportlich ist, im Freien arbeitet oder beispielsweise reitet, der kann diese Rasse halten. Für Büroarbeiter ist der Hund nicht geeignet.

 

Was macht den Familienhund aus?

Familienhunde müssen ein recht genügsames Gemüt haben, denn ihnen wird viel abverlangt. Kinder sind für Hunde oft nur schwer einzuschätzen, weshalb der Familienhund auch mal unlogisches Handeln verstehen und verkraften muss. Während sich etliche Rassen überhaupt nicht für Familien eignen (Herdenschutzhunde, Hütehunde, viele kräftige und dominante Rassen), muss aber auch die Familie selbst zum Hund passen und etliche Vorgaben erfüllen:

 

  • Zeit – sicherlich wird nun gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Hund zwei Mal täglich für insgesamt eine Stunde raus muss. Diese Zeitspanne ist aber wesentlich zu gering und gerade für junge Hunde eine Qual. Je nach Lauftrieb, Agilität und Größe müssen Hunde schon zwei Stunden oder mehr täglich an die Luft – und sich dabei auch mal austoben können.
  • Ansprüche – welche Ansprüche hat die Familie an den Hund? Letztendlich ist ein Hund ein Tier, welches niemals einem Abziehbild gleich dem Katalogbild ähnelt. Familien sollten sich zusammensetzen und genau überlegen, was ihnen bei einem Hund wichtig ist. Und: Auch ein Hund mit geringem Pflegeaufwand verursacht Schmutz.
  • Kindertauglich – es macht einen Unterschied, ob ein Hund mit einem Neugeborenen oder Kleinkind zurechtkommen muss, oder aber mit feisten Kindern oder Jugendlichen. Gerade große Hunderassen sind für Neugeborene und Kleinkinder versehentlich gefährlich, während Jugendliche mit ihnen umgehen können. Soll auch das Kind mit dem Hund Gassi gehen, so spielen Kraft und Gewicht des Hundes eine tragende Rolle. Kurzum: Auch einen Golden Retriever wird ein Kind nicht halten, wenn der Hund an der Leine losrennt.

 

Fazit – nach Eignung, nicht nach Rasse wählen

Viele Menschen haben einen besonderen Hund vor dem inneren Auge. Meist haben sie selbst positive Erfahrungen mit der Rasse gemacht. Allerdings zählt bei einem Familienhund die Eignung vor der Rasse. Nicht selten gibt es Rassen, die zwar im Haus mit Garten einen guten Familienhund abgeben, doch in der Wohnung zu einer Katastrophe werden. Hingegen zeigen sich teils unbekanntere oder ungewöhnliche Rassen als wunderbar familientauglich.

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