Das Gehirn bewusst trainieren – Darauf solltet ihr achten

Von Rene Reinisch

Das Gehirn ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu steigern. Doch wie könnt ihr dieses Training über die Schule und den Arbeitsplatz hinaus fortsetzen?

 

In einer Welt, die sich ständig verändert und weiterentwickelt, ist lebenslanges Lernen unerlässlich. In diesem Artikel gehen wir genauer auf das Gehirntraining ein und stellen euch verschiedene Trainings- und Lernmöglichkeiten vor.

 

Warum sollte das Gehirn kontinuierlich trainiert werden?

Im Fokus vieler Ratgeber rund ums Gehirntraining steht der Gesundheitsaspekt. Denn das Training kann dazu beitragen, Krankheiten wie Alzheimer und Demenz vorzubeugen. Während dieser Ansatz jedoch eher ältere Zielgruppen auf das Gehirntraining aufmerksam macht, gilt es zudem, andere Gründe zu berücksichtigen.

 

Ein kontinuierliches Training des Gehirns kann bei Personen jeder Altersgruppe dazu beitragen, Fähigkeiten zu verbessern, indem es die kognitiven Fähigkeiten steigert. Indem ihr euer Gehirn herausfordert und regelmäßig trainiert, stärkt ihr nicht nur die vorhandenen neuronalen Verbindungen, sondern fördert auch die Neuroplastizität – die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und zu lernen. Dies kann sich in verschiedenen Lebensbereichen positiv auswirken, sei es im Beruf, im sozialen Umfeld oder in persönlichen Interessen und Hobbys. Ein aktives Gehirn bleibt agil und leistungsfähig, unabhängig vom Alter.

 

Mithilfe von Kreativität das Gehirn stimulieren

Kreativität zu nutzen, um das Gehirn zu stimulieren, bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die kognitiven Fähigkeiten zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern. Durch das Erschaffen von Kunstwerken entsteht ein Gefühl der Erfüllung und Selbstwirksamkeit, was sich positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirkt. Kunst kann zudem als Ventil für Emotionen dienen, indem sie eine Möglichkeit bietet, Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. Hier sind einige Ideen, wie dies umgesetzt werden kann:

 

  • Künstlerische DIY-Projekte wie das Gestalten von Leinwandgemälden oder das Herstellen von DIY-Vasen
  • Kunstkurse wie Töpferkurse, Malworkshops oder Bildhauerei, welche strukturierte Anleitungen bieten und es den Teilnehmern ermöglichen, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln
  • Kreative Schreibworkshops, die die Fantasie anregen und die Fähigkeit zur Problemlösung verbessern
  • Improvisationskurse, die helfen, spontane Reaktionen zu entwickeln und die Fähigkeit zur schnellen Entscheidungsfindung zu stärken

 

Die richtige Medienwahl als Erfolgsschlüssel

Die richtige Medienwahl kann ein Schlüssel zum Erfolg beim Gehirntraining sein, da Medien einen bedeutenden Einfluss auf unsere kognitiven Prozesse haben. Besonders wichtig ist es in diesem Zusammenhang zu realisieren, dass Medienkompetenz nicht nur vor Hackangriffen und Datenmissbrauch schützt. Im digitalen Zeitalter ist es zudem relevant, das Gehirn mithilfe von Medienkompetenz zu schützen.

 

Soziale Medien – darunter Instagram, Facebook und TikTok – greifen tief in die Biologie des Gehirns ein. Neurowissenschaftler warnen davor, dass das Dopamin-System, zuständig für Belohnungsmechanismen, durch Datenanalyse und personalisierte Algorithmen überbeansprucht wird. Dies führt zu Abhängigkeiten, besonders bei Jugendlichen. Die exzessive Stimulation des Dopamin-Systems kann langfristige Schäden verursachen, wie die Reduktion von Dopamin-Rezeptoren, und psychische Probleme wie Ängste und Depressionen verstärken.

 

Welche Medien können das Gehirn trainieren?

Blickt man auf Tipps rund um den gesunden Umgang mit Medien, wird stets betont, dass es unerlässlich ist, die Onlinezeit im Alltag zu verkürzen. Zudem wird empfohlen, regelmäßig auf positive Medien zurückzugreifen. Unter diesen Medien gibt es vielfältige Möglichkeiten, das Gehirn zu trainieren und neue Fähigkeiten zu entwickeln.

 

  • Dokumentationen: Durch das Anschauen von Dokumentationen könnt ihr euer Wissen über verschiedene Themenbereiche erweitern und komplexe Zusammenhänge verstehen.
  • Lernvideos: Diese ermöglichen es, neue Fertigkeiten zu erlernen und vorhandenes Wissen zu vertiefen, indem sie visuelle und auditive Reize kombinieren.
  • Filme und Serien in einer Fremdsprache: Dies bietet die unterhaltsame Möglichkeit, neue Sprachkenntnisse zu erlernen oder bestehende zu verbessern. Mit Untertiteln könnt ihr zusätzlich das Hörverständnis schulen und neue Vokabeln und Grammatikstrukturen leichter verinnerlichen.

 

Alltag, Beruf und Gehirn mit Fachwissen bereichern

Eine weitere Möglichkeit, das Gehirn im Alltag zu trainieren, ist die gezielte Aneignung von Fachwissen, um sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Bücher, Videoinhalte und Kurse bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit, tiefere Einblicke in spezifische Themenbereiche zu erhalten.

 

  • Finanzwelt: Beispielsweise könnt ihr euch durch diese Informationsträger Einblicke in die Finanzwelt verschaffen, etwa in die Altersvorsorge oder aktuelle Trends wie Kryptowährungen und Investments.
  • Fachwissen: Durch die Nutzung solcher Wissensquellen könnt ihr euer Verständnis für komplexe Finanzkonzepte vertiefen und wichtige Fähigkeiten im Umgang mit Geld und Investitionen erwerben. Dies ermöglicht fundierte Entscheidungsfindung und die Verwirklichung langfristiger finanzieller Ziele.

 

Fazit

Die Antwort auf die Frage „Wie können wir das Gehirntraining über die Schule und den Arbeitsplatz hinaus fortsetzen?“ liegt in einer Vielzahl von Kursen, Dokumentationen und anderen Lernmöglichkeiten, welche es ermöglichen, das Gehirn auch außerhalb des traditionellen Bildungssystems zu trainieren und neues Wissen zu erlangen. Ob es darum geht, die eigene Kreativität zu entfalten, ein tieferes Verständnis für Finanzthemen zu entwickeln oder einfach nur neue Fähigkeiten zu erlernen – die Welt des lebenslangen Lernens steht jedem offen, der bereit ist, sich darauf einzulassen.

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