Vom Eigenheim träumen viele Menschen. Auch viele Jüngere hegen den Wunsch, über das Eigenheim nicht nur sich und der Familie ein schönes Heim zu bieten, sondern sie alle für die Zukunft mit abzusichern. Doch was muss bei einem Eigenheim zur Altersvorsorge bedacht werden?
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Bauen oder kaufen?
Es ist natürlich auch eine Kostenfrage, ob ein Eigenheim erworben oder gänzlich neu gebaut wird. Je nach Region und Wunschhaus weichen die Kosten massiv voneinander ab. Beide Varianten können sich für die Altersvorsorge empfehlen, allerdings gibt es wichtige Überlegungen zu treffen:
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- Bestandsgebäude – sie sind oft günstiger, doch kommt es bei ihnen massiv auf die Bausubstanz an. Das trifft insbesondere zu, wenn das Haus euch, den Partner und über den Tod hinaus auch die Kinder absichern soll. Es muss bedacht werden, dass Bestandsbauten oft saniert oder wenigstens modernisiert werden müssen. Je nach Baujahr und Bauart ist die noch verfügbare Lebenslänge des Hauses ebenfalls eingeschränkt. Gerade die ersten Fertighäuser hatten beispielsweise eine eingeschränkte Nutzungszeit.
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- Lage – unerheblich davon, ob gebaut oder gekauft wird, die Lage ist wichtig. Mit der Lage ist nicht einmal die direkte Infrastruktur gemeint, sondern, wie sich die Region im Rahmen des Klimawandels in den nächsten fünfzig oder siebzig Jahren verändern wird.
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- Bauen – ist bereits ein Grundstück vorhanden, steht meist fest, wo das Haus errichtet wird. Doch auch dann stehen schwerwiegende Entscheidungen an: Soll das Haus von einem Architekten geplant werden, ist es ein Fertighaus, ein Fertig-Massivhaus oder etwas ganz anderes? Wird über eine Projektfirma gebaut oder möchte man selbst die Bauleitung in die Hände nehmen?
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Ob bei einem Kauf oder auch dem Bau eines Hauses selbst ein geeignetes Objekt gesucht wird, bleibt jedem selbst überlassen. Oftmals wird in beiden Fällen auf einen Makler zurückgegriffen, denn muss zuerst ein Grundstück erworben werden, hilft der Makler ebenso weiter.
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Finanzierung planen
Mit der Finanzierung des Eigenheims steht und fällt der schönste Plan zur Altersvorsorge. Wichtig ist, dass die Finanzierung abgeschlossen ist, bevor das Rentenalter erreicht wird. Müssen von den Rentenbezügen auch noch Kreditkosten getragen werden, ist ein Verkauf des Hauses wahrscheinlich. Ganz allein steht jedoch niemand bei diesen Fragen da:
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- Vergleiche – eine Baufinanzierung sollte, wie jeder andere Kredit auch, gut durchgerechnet und Angebote miteinander verglichen werden. Durch die Höhe des aufzunehmenden Kredites und der Laufzeit machen schon kleine Zinsunterschiede Kosten und Ersparnisse aus.
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- Was kann ich? – neben dem Eigenkapital, welches direkt als Geld eingebracht wird, können Hausfinanzierungen auch über Eigenleistungen mitfinanziert werden. Dabei ist es wichtig, sich selbst und seine Kräfte einzuschätzen – wie auch die der Familie und Freunde. Wer mit einer zu hohen Eigenleistung plant, steht nicht selten vor gewaltigen Schwierigkeiten, das Projekt tatsächlich zum Ende zu bringen.
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- Förderungen – neben dem Baukindergeld gibt es diverse weitere Fördermittel, die genutzt werden können. Die KfW bezuschusst beispielsweise das energieeffiziente Bauen und Sanieren, aber auch die Barrierefreiheit.
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Zur Planung der Finanzierung sollte sich ausreichend Zeit genommen werden. Es wäre zu schade, wenn die Altersvorsorge ins Wasser fällt, weil die Finanzierung nicht nachhaltig durchdacht wurde.
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Ausstattung
Natürlich denken nur wenige darüber nach, ihr Eigenheim schließlich wieder zu veräußern. Es ist ein verständlicher Traum, im eigenen Haus zu leben, bis eines Morgens die Augen geschlossen bleiben. Leider spielt das Leben zu häufig nach seinen eigenen Regeln und es können immer unerwartete Ereignisse eintreten, die zu einem Verkauf zwingen. Soll das Haus schließlich in die Hände der Kinder übergehen, mögen auch die über einen Verkauf nachdenken, weil sie eventuell beruflich in eine völlig andere Region gezogen sind und sich dort ihr Leben aufgebaut haben.
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Schon bei der Suche nach einem Eigenheim wird Interessenten auffallen, dass die Ausstattung des Hauses auch mit auf den Preis einwirkt.
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Daher ist die Ausstattung des eigenen Heims sehr wichtig:
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- Altersgerechte Ausstattung – eine möglichst hohe Barrierefreiheit und der altersgerechte Umbau sollten schon nach dem Kauf erfolgen. Beide Faktoren erhöhen nicht nur den Wiederverkaufswert, sie helfen auch dabei, selbst im höheren Alter im Haus wohnen zu bleiben. Gerade dieser Aspekt lässt sich von Maklern bei einem Verkauf auch gut in der Werbung nutzen, um viele Interessenten anzulocken.
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- Moderne Merkmale – Trends kommen und gehen, doch gibt es einige Ausstattungsmerkmale, die sich auch künftig halten werden. Große, beschattungsfähige Fenster, offene Wohnkonzepte, die notfalls mit wenigen Stellwänden in einzelne Räume aufgeteilt werden, aber auch moderne Bäder gehören mit dazu.
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- Nachteilige Ausstattungsmerkmale – ein Heim soll eine persönliche Note haben. Aus Gründen der Wiederverkaufsfähigkeit sollte aber möglichst auf feste Ausstattungs- und Designmerkmale verzichtet werden, die zu deutlich von der Masse abweichen. Das gilt besonders für Merkmale, die nicht ohne große bauliche Maßnahmen entfernt werden können. Ein Beispiel wäre, die Innenräume eines gewöhnlichen Hauses mit Fachwerk zu verkleiden, um den Charme dieser Häuser zu erhalten. Die Beseitigung des Fachwerks ist teuer und greift in die Substanz ein.
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Gerade beim Hausbau ist es ratsam, die Räumlichkeiten so zu planen, dass sie natürlich zu der eigenen angedachten Nutzung passen, jedoch auch anderweitig genutzt werden könnten. Gerade ältere Bestandsbauten leiden aktuell daran, aufgrund ihrer oft kleinen und vielen Einzelzimmer nur schwer zu guten Preisen verkauft werden zu können. Solche baulichen Merkmale lassen sich zwar im Nachhinein verändern, nur kosten diese Maßnahmen viel Geld und bedürfen Fachfirmen.
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Fazit – keinesfalls nur an das Heute denken
Gerade junge Familien wünschen sich ihr Eigenheim, in dem sie gemeinsam alt werden können – und in welchem möglichst noch die Urenkel aufwachsen. Ein solcher Wunsch bedarf jedoch einer guten Planung, denn das gekaufte oder gebaute Eigenheim muss zur aktuellen Lebensqualität passen, sich aber künftig auch auf neue Situationen und Zeiten einstellen können. Zudem sollte stets ein Verkauf mit in die Planung einbezogen werden, denn auch dieser Gedanke gehört mit zur eigenen Altersversorgung: Wie schaffe ich das Eigenheim so, dass es im Notfall auch nach fünfzig Jahren einen guten Preis erzielt?
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