El Chapo, einer der berüchtigtsten Drogenbosse der Welt, verbüßt derzeit eine lebenslange Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis in den USA. Der Name Joaquín “El Chapo” Guzmán ist untrennbar mit dem mexikanischen Drogenkartell und einer der spektakulärsten Fluchten der Geschichte verbunden. Doch wie sieht das Leben des einstigen Drogenbarons heute aus? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf seinen aktuellen Status, die Haftbedingungen und die psychischen sowie physischen Belastungen, denen er ausgesetzt ist.
Der aktuelle Status von El Chapo
Seit seiner Auslieferung an die Vereinigten Staaten im Jahr 2017 sitzt El Chapo im Hochsicherheitsgefängnis ADX Florence in Colorado, auch bekannt als „Alcatraz der Rockies“. Dieses Gefängnis gilt als eines der sichersten der Welt und beherbergt einige der gefährlichsten Kriminellen. Die Haftbedingungen in ADX Florence sind extrem streng, was dazu beiträgt, dass Ausbruchsversuche, wie sie El Chapo in Mexiko mehrfach gelang, hier nahezu unmöglich sind.
El Chapo verbringt den Großteil seines Tages in einer winzigen Zelle, ohne Kontakt zu anderen Insassen. Diese extreme Isolation ist Teil des Sicherheitskonzepts des Gefängnisses. Die Zellen sind so gestaltet, dass die Häftlinge keine direkte Sicht auf andere haben, und der Kontakt zur Außenwelt ist stark eingeschränkt. Besuche von Familienangehörigen sind selten und streng reglementiert, was die Isolation noch verstärkt.
Rechtlich gesehen hat El Chapo noch einige Hürden zu überwinden. Seine Anwälte haben mehrfach versucht, Berufungen einzulegen, um seine Haftbedingungen zu verbessern oder seine Strafe zu mildern. Doch bisher blieben all diese Versuche erfolglos. Die US-Behörden sehen in ihm nach wie vor eine enorme Bedrohung, weshalb an den strengen Sicherheitsmaßnahmen festgehalten wird.
Psychische und physische Belastungen
Das Leben im Hochsicherheitsgefängnis ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch extrem belastend. El Chapo verbringt bis zu 23 Stunden am Tag in seiner Zelle, was auf Dauer gravierende Auswirkungen auf die Psyche haben kann. Berichte über seinen Gesundheitszustand deuten darauf hin, dass die Isolation und die strengen Haftbedingungen bei ihm zu erheblichen psychischen Belastungen geführt haben.
Psychologen und Menschenrechtsorganisationen haben mehrfach darauf hingewiesen, dass die Bedingungen in ADX Florence als “verschärfte Einzelhaft” bezeichnet werden können, was bei Häftlingen oft zu Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Erkrankungen führt. Es wird vermutet, dass auch El Chapo unter diesen extremen Bedingungen leidet, was jedoch nur schwer überprüfbar ist, da seine Kontakte zur Außenwelt stark eingeschränkt sind.
Auch körperlich machen ihm die Haftbedingungen zu schaffen. Berichte über gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck und chronische Schmerzen sind in den letzten Jahren häufiger geworden. Obwohl er Zugang zu medizinischer Versorgung hat, ist diese aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen im Gefängnis oft begrenzt. Seine Anwälte haben mehrfach versucht, eine Verbesserung der Haftbedingungen zu erwirken, insbesondere in Bezug auf seine medizinische Versorgung, doch bisher ohne Erfolg.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Leben von El Chapo heute kaum mehr etwas mit dem glanzvollen und gefürchteten Dasein eines Drogenbosses gemein hat. Die Haftbedingungen in ADX Florence sind so ausgelegt, dass sie jeden Versuch, Macht oder Einfluss auszuüben, im Keim ersticken. Psychisch und physisch stark belastet, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine lebenslange Haftstrafe unter den härtesten Bedingungen abzusitzen.
Diese drastischen Maßnahmen reflektieren die Entschlossenheit der US-Behörden, sicherzustellen, dass ein Mann, der für so viel Gewalt und Zerstörung verantwortlich ist, nie wieder eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen kann.