Die Zahl der Cyber-Attacken steigt jĂ€hrlich. HĂ€ufig sind Nutzer durch ihr unbedachtes Verhalten selbst fĂŒr den Hacking-Erfolg der digitalen Datendiebe verantwortlich. Fehlender Passwortschutz oder Virenerkennung machen es besonders leicht, Adressdaten, PIN und Co. zu entwenden. Damit Surfen im Internet nicht zu einem Sicherheit-Supergau wird, helfen diese pragmatischen Tipps.
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1. Mehr als eine E-Mail-Adresse nutzen
Schon vor sieben Jahren, 2017 gab es mehr als 4,9 Milliarden E-Mail-Accounts weltweit. Die Zahl steigt stetig, auch in Deutschland. Viele private Nutzer haben nur eine Adresse. Wird sie bei Anmeldungen fĂŒr das Konto, einen Newsletter oder einen Online-Kurs eingegeben, stellt sie ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Ăberall, wo diese Adresse auftaucht, kann sie durch die Unternehmen gespeichert werden und womöglich in die falschen HĂ€nde geraten.
Experten empfehlen deshalb, mehrere E-Mail-Adressen anzulegen. Eine Adresse sollte nur fĂŒr sensible Daten (beispielsweise Konto-Login) gelten. Eine andere Adresse ist fĂŒr Newsletter reserviert und leitet womöglich gleich in den Spam-Ordner um.
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2. Anonymes Surfen sorgt fĂŒr mehr Sicherheit
Wer sich im Internet bewegt, hinterlĂ€sst durch seine IP-Adresse unweigerlich Spuren. Auch Cyberterroristen können diese digitalen FĂ€hrten verfolgen und sie fĂŒr unseriöse Machenschaften nutzen. Besser ist eine Verschleierung der IP-Adresse, beispielsweise durch einen renommierten VPN Anbieter. Surfen ohne IP hat auch andere Vorteile, u. a. beim Umgehen der Geo-Blockaden bei Streaming-Portalen oder Preisen ĂŒberregionaler Onlineshops.
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3. Updates nie hinauszögern, sondern möglichst zeitnah durchfĂŒhren
Die meisten Programme auf dem PC oder den mobilen EndgerĂ€ten werden regelmĂ€Ăig erneuert. Auf diese Weise schlieĂen Hersteller ihre SicherheitslĂŒcken und der Gebrauch auch fĂŒr Kunden deutlich zuverlĂ€ssiger. Um keine Software-Updates zu verpassen, hilft die automatische Erinnerungsfunktion. Sobald sie angezeigt wird, sollte die Handlung zeitnah erfolgen. Wer zu lange mit dem Update wartet, riskiert ein ungeschĂŒtztes Surfen.
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4. SchlÀgt der Virenscanner an, sollte nicht weiter geklickt werden
Trotz aktivem Virenscanner und anderen Sicherheitsvorkehrungen kommt es bei einigen Nutzern zu Ăbergriffen durch Cyberkriminelle. Wie kann das passieren? Der wesentliche Grund sitzt hinter der Tastatur oder dem Display: die Nutzer selbst. Auch, wenn der Viren-Alarm angezeigt wird, klicken sie weiter und tappen beispielsweise in einer durch Cyberkriminelle erstellte Website in die digitale Falle.
Wer solch eine Meldung beim Besuch einer InternetprĂ€senz oder dem Eintreffen einer E-Mail in seinem Postfach erhĂ€lt, sollte reagieren: bloĂ nicht weiter klicken und den genauen Bericht des Sicherheitsprogramms zum Problem anzeigen lassen. Handelt es sich tatsĂ€chlich um eine echte Schadsoftware, kann die Website fĂŒr kĂŒnftige Besuche gesperrt und die E-Mail sofort blockiert werden.
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5. Bei Gratis-Software kritisch sein
Wir freuen uns alle, wenn wir interessante Software ohne Mehrkostenaufwand blitzschnell herunterladen können. Cyberkriminelle machen sich diese Freude zunutze und erstellen Programme, die mit Viren und anderen Schad-Inhalten gespickt sind. Wer zugreift und die Software ohne vorherige ĂberprĂŒfung installiert, hat womöglich selbst TĂŒr und Tor fĂŒr die Cyberterroristen geöffnet. Bevor das Programm installiert wird, sollte sie durch den Virenschutz auf dem GerĂ€t ĂŒberprĂŒft werden. Bei Unsicherheit helfen aktuelle Hinweise der Cyberprofis weiter, denn sie informieren regelmĂ€Ăig ĂŒber mögliche Trojaner und Co.
6. Browserverlauf regelmĂ€Ăig löschen
Mehr als 80 Prozent aller BundesbĂŒrger surfen regelmĂ€Ăig mit dem PC oder den mobilen EndgerĂ€ten im Internet. Bei jedem Klick werden im Hintergrund sogenannte Cookies gespeichert. Sie sorgen fĂŒr den Wiedererkennungswert auf Webseiten und sollen den Nutzerkomfort erhöhen. Mittlerweile kann jeder individuell bestimmen, welche Informationen ĂŒber ihn beim Besuch einer InternetprĂ€senz gespeichert werden. Trotz minimaler Speichervorgabe empfiehlt es sich, den Browserverlauf regelmĂ€Ăig zu löschen. Auf diese Weise verschwinden zwar zunĂ€chst gemerkte Passwörter oder Seitenbesuche, aber auch die Spuren im Internet der Nutzer selbst.Â
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7. Achtung vor gefÀlschten E-Mails
In den letzten Jahren hat sich eine neue Betrugsmasche in Deutschland etabliert: gefĂ€lschte E-Mails. Plötzlich werden EmpfĂ€nger ĂŒber einen vermeintlichen Millionengewinn, ĂŒber ein Paket oder eine noch offene Zahlung erinnert. Die E-Mails sehen hĂ€ufig tĂ€uschend echt auf den ersten Blick aus. Aufgebaut sind sie nach einem einfachen Prinzip: Sie enthalten immer einen Link zur Weiterleitung, ĂŒber den EmpfĂ€nger auf ein Formular oder eine andere Website gelangen. Hier sollen sie persönliche Daten und Zahlungsinformationen eingeben. Wer sich bis hierhin durchgeklickt hat, ist meist schon in den FĂ€ngen der digitalen BetrĂŒger und das genutzte EndgerĂ€t mit Viren, WĂŒrmern oder anderen Schadprogrammen infiziert.
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Um das zu verhindern, sollten EmpfĂ€nger in ihrem E-Mail-Postfach besonders aufmerksam sein. Erhaltet ihr eine Nachricht eines unbekannten Absenders, ist Vorsicht geboten. ZunĂ€chst sollte die Nachricht nicht geöffnet werden. Stattdessen hilft der Blick auf den Absender. Mit einem Klick auf den Namen öffnet sich die Detailansicht, in der die E-Mail-Adresse zu finden ist. Hier wird rasch klar, ob es sich um eine vertrauenswĂŒrdige Person handelt oder nicht. Haben EmpfĂ€nger eine Betrugs-E-Mail enttarnt, sollte sie umgehend gelöscht und der Absender blockiert werden.
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8. Weniger ist mehr: keine persönlichen Informationen in sozialen Netzwerken
Millionen Nutzer sind bei Instagram, Facebook und Co. registriert. HĂ€ufig haben sie nicht nur einen Spitznamen oder frei erfundenen Benutzernamen, sondern sie sind mit Klarnamen und weiteren Daten vertreten. FĂŒr digitale Diebe eine gute Ausgangslage, denn sie haben die Möglichkeit, mit den Informationen ein zweites Profil mit betrĂŒgerischen Absichten zu erstellen. Sind noch die Freunde bzw. Kontakte öffentlich sichtbar, fĂ€llt es noch leichter. Mit dem gefakten Profil werden sie angeschrieben und beispielsweise um Geld oder ihre sensiblen Daten unter einem Vorwand gebeten. Cyberexperten empfehlen, in sozialen Medien niemals Detailangaben zu hinterlegen und bestenfalls unter einem Pseudonym zu surfen.
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